Wer kennt das nicht? In einem Bereich des Lebens – sei es privat, beruflich oder auch in der Schule – gibt es Phasen, in denen so viel los ist, dass die Gedanken nicht zur Ruhe kommen und die Konzentration auf etwas anderes schwerfällt. Genau hier möchten wir mit dem Mündener Modell ansetzen, welches 2007 an den Berufsbildenden Schulen Münden entwickelt wurde. Es bietet den Lernenden eine gezielte Unterstützung während der Ausbildungszeit.
Im ersten Schritt haben sich vier Lehrkräfte der Berufsschule zu Coaches ausbilden lassen. Anschließend erarbeiteten wir ein Konzept, um das für den Vollzeitunterricht entwickelte Modell an unseren Teilzeitunterricht anzupassen. Die erste Implementierung erfolgte im Schuljahr 2024/25 in den Klassen WEH10A und WEH10B.
Das Mündener Modell hat zwei Schwerpunkte: Klassenführung und Schülercoaching. Ziel der Klassenführung ist die Schaffung einer positiven Lernatmosphäre, in der sich jeder wohlfühlt. Daher stehen zu Beginn des Schuljahres Teambuilding und gemeinsame Vereinbarungen im Vordergrund, die einen Rahmen für das Miteinander im Klassenverband schaffen. Dabei werden gemeinsam Antworten auf die Fragen „Wie wollen wir zusammen leben?“ und „Wie wollen wir zusammen arbeiten“ erarbeitet, dokumentiert und von allen Beteiligten unterschrieben.
Nach dem Zufallsprinzip werden anschließend die Coachees, also die Schülerinnen und Schüler, jeweils einem Coach zugelost. Bei den regelmäßig stattfindenden Coaching-Gesprächen sind die Prinzipien der Vertraulichkeit und Freiwilligkeit von großer Bedeutung – jeder Termin stellt ein Angebot dar, das der Coachee annehmen kann, wenn Gesprächsbedarf besteht.
In diesen Gesprächen haben die Auszubildenden die Möglichkeit, ihre persönlichen Ziele sowie ihre Maßnahmen zur Zielerreichung zu besprechen, Herausforderungen zu analysieren und selbständig Lösungs- oder Verbesserungsstrategien zu entwickeln. Die Coaches stehen den Schülerinnen und Schülern dabei unterstützend zur Seite und begleiten den Reflexionsprozess mit gezielten Impulsen.
Wir freuen uns über die sehr positiven Rückmeldungen aus den Klassen WEH10A und WEH10B:
„Es ist gut, dass es Coaches gibt, da viele Schüler nicht wissen, was sie mit ihren Problemen machen sollen oder wo sie damit hinsollen. Durch die Coaches merkt man, dass den Lehrern wirklich wichtig ist, wie es den Schülern geht.“
„Ich finde es gut, dass wir das Coaching angeboten bekommen, da wir dort über unsere Sorgen reden können und zusätzlich einen Überblick über unsere Ziele haben. Zudem bekommen wir gute Tipps um diese Ziele zu erfüllen und gute Noten zu schreiben.“
„Ich finds gut, weil man immer über Probleme reden kann. Wenn man Hilfe braucht, sind sie für einen da.“
„Ich finde es gut, dass es angeboten wird, da es schön ist, dass man eine Person in der Schule hat, mit der man über Schwierigkeiten in bestimmten Fächern sprechen kann, aber auch über private Probleme, wodurch man sich dann vielleicht weniger in der Schule konzentrieren kann Da es gut tut zu reden.“
„Das Coaching passt, zuverlässig, gute Gespräche. War eine gute Idee.“
„Ich finde die Idee sehr gut. Wenn man mal jemanden zum Sprechen braucht, wo man dann auch weiß, dass es niemand anderes erfahren wird.“
„Gut, um wichtige Dinge zu besprechen. Persönlichere Gespräche mit dem Lehrer. Lehrer erfahren, wie die Ausbildung läuft.“